Was ist was? | Anders³ - NEURODIVERSITÄT | ASS | ADHS | PDA

Privatärztliche Praxis für Neurodivergenz

Was ist eigentlich was?

Neurodiversität | Autismus | ADHS | PDA

Neurodiversität bezeichnet die Anerkennung und Würdigung der Vielfalt neurologischer Unterschiede und Variationen innerhalb der menschlichen Bevölkerung.

Dieser Begriff unterstreicht die Idee, dass neurologische Unterschiede wie Autismus, ADHS und andere neurologische Bedingungen natürliche Bestandteile der menschlichen Vielfalt sind und nicht als Störungen oder Defizite betrachtet werden sollten.

Die Neurodiversitätsbewegung engagiert sich für die Akzeptanz und Inklusion von Menschen mit unterschiedlichen neurologischen Merkmalen und setzt sich für eine Gesellschaft ein, die die Bedürfnisse und Stärken aller Individuen berücksichtigt. Der Fokus liegt darauf, Umgebungen zu schaffen, die für jeden zugänglich und unterstützend sind – unabhängig von ihren neurologischen Merkmalen.

ADHS | Anders Denken Hören und Sehen

Was ist eigentlich ADHS?

ADHS steht für Anders Denken Hören und Sehen

ADHS ist keine bloße Konzentrationsschwäche – es ist eine neurologische Besonderheit, die mit einzigartigen Stärken und Herausforderungen einhergeht. Menschen mit ADHS denken oft schnell, kreativ und vernetzt, doch Impulsivität, Hyperaktivität und Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit können den Alltag herausfordernd machen.

ADHS beginnt meist in der Kindheit und bleibt häufig bis ins Erwachsenenalter bestehen – manchmal unbemerkt, manchmal mit vollem Tempo.

Die Ursachen? Eine Mischung aus genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren. ADHS ist also nichts, was durch „mehr Disziplin“ verschwindet, sondern eine individuelle Art zu denken und zu fühlen.

Diagnostiziert wird ADHS durch eine ausführliche Anamnese, Verhaltensbeobachtung und Tests. Dabei schauen wir nicht nur auf Herausforderungen, sondern auch auf die individuellen Stärken.

Die Behandlung ist so vielfältig wie ADHS selbst: Verhaltenstherapie, Medikamente, Coaching und vor allem das richtige Umfeld machen einen großen Unterschied. Es geht nicht darum, „normal“ zu werden, sondern die eigene Art zu leben bestmöglich zu verstehen und zu nutzen.

Autismus-Spektrum | Vielfalt im Denken und Wahrnehmen

Was bedeutet Autismus-Spektrum?

Vielfalt im Denken und Wahrnehmen

Das Autismus-Spektrum umfasst eine Vielfalt neurologischer Besonderheiten, die sich individuell in Wahrnehmung, Kommunikation und Verhalten zeigen. Menschen im Spektrum denken und fühlen oft anders – nicht falsch, sondern einzigartig.

Autistische Personen können Schwierigkeiten haben, nonverbale Signale zu entschlüsseln oder soziale Erwartungen intuitiv zu erfassen. Gleichzeitig bringen sie oft ausgeprägte Stärken mit, etwa in analytischem Denken, Detailwahrnehmung oder in spezialisierten Interessen.

Die Ursachen für Autismus sind nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass genetische Faktoren und Umweltbedingungen eine Rolle spielen. Autismus ist kein Defizit, sondern eine natürliche neurologische Variante.

Die Diagnose basiert auf einer umfassenden Betrachtung von Verhalten, Entwicklung und individuellen Herausforderungen. Eine frühzeitige Erkennung kann helfen, passende Unterstützungsangebote zu finden.

Unterstützung im Autismus-Spektrum ist so individuell wie die Menschen selbst. Maßgeschneiderte Therapien, pädagogische Begleitung und ein unterstützendes Umfeld sind entscheidend. Ziel ist es nicht, Autismus zu „behandeln“, sondern Stärken zu fördern und ein erfülltes Leben zu ermöglichen.

PDA | Das Vermeiden von Anforderungen verstehen

Pathological Demand Avoidance (PDA)

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Das Vermeiden von Anforderungen verstehen

Pathological Demand Avoidance (PDA) ist ein Verhaltensprofil im Autismus-Spektrum, das sich durch eine ausgeprägte Vermeidung von Anforderungen und Erwartungen zeigt. Diese Vermeidung geht weit über typische Trotzreaktionen hinaus und ist oft von erheblichem Stress begleitet.

Menschen mit PDA haben Schwierigkeiten, direkte oder indirekte Anforderungen zu akzeptieren – selbst bei Tätigkeiten, die sie eigentlich gerne tun würden. Die Reaktionen auf Druck reichen von Verhandlungen und Ablenkungsstrategien bis hin zu scheinbarer Widersetzlichkeit oder sozial anpassungsfähigem Verhalten, um Kontrolle zu behalten.

PDA ist ein Teil des Autismus-Spektrums, tritt jedoch nicht bei allen autistischen Personen auf. Während die Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind, geht man davon aus, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen.

Der Umgang mit PDA erfordert flexible Strategien und ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Person. Ein anpassungsfähiges Umfeld, reduzierte Anforderungen und alternative Wege der Motivation können helfen, Stress zu minimieren und eine positive Entwicklung zu ermöglichen.

PDA ist keine „Wahl“ oder bewusste Verweigerung, sondern eine tief verwurzelte, oft angstbasierte Reaktion auf Kontrollverlust. Ein individueller und verständnisvoller Ansatz ist entscheidend, um Betroffene in ihrer Selbstbestimmung zu stärken.

IQ – Mehr als nur eine Zahl | Vielfalt des Denkens erkennen

IQ – Mehr als nur eine Zahl

Vielfalt des Denkens erkennen

Der Intelligenzquotient (IQ) wird oft als Maß für kognitive Fähigkeiten verstanden – doch in Wirklichkeit ist Intelligenz weit mehr als eine einzelne Zahl. Klassische IQ-Tests erfassen vor allem logisches Denken, sprachliche Fähigkeiten, räumliches Vorstellungsvermögen und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Aber sie bilden längst nicht alle Facetten menschlicher Intelligenz ab.

In unserer Praxis betrachten wir den IQ differenziert: Ein hoher IQ bedeutet nicht zwangsläufig Erfolg, ein niedriger IQ nicht zwangsläufig Einschränkungen. Viel wichtiger als der Gesamtwert sind die individuellen Stärken und Schwächen in den verschiedenen Intelligenzbereichen. Besonders bei neurodivergenten Menschen zeigt sich oft ein ungleichmäßiges Profil – mit Hochbegabungen in einzelnen Bereichen und Herausforderungen in anderen.

Ein IQ-Test kann wertvolle Hinweise auf individuelle Denkmuster, Verarbeitungsstrategien und Unterstützungsbedarfe liefern. Doch er ist kein endgültiges Urteil über Fähigkeiten oder Potenziale. Intelligenz zeigt sich auch in Kreativität, sozialer Kompetenz, Problemlösung oder Anpassungsfähigkeit – Aspekte, die über standardisierte Tests oft nicht ausreichend abgebildet werden.

Uns ist es wichtig, den IQ in einen ganzheitlichen Kontext zu setzen. Diagnostik sollte nicht auf Defizite fokussieren, sondern individuelle Potenziale erkennen und unterstützen. Deshalb betrachten wir Testergebnisse immer im Zusammenspiel mit Persönlichkeit, Umweltfaktoren und individuellen Ressourcen.

Intelligenz ist dynamisch – sie entwickelt sich, wird durch Erfahrungen geformt und zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise. Unser Ziel ist es, Menschen nicht auf Zahlen zu reduzieren, sondern ihre Stärken zu erkennen und Wege zu finden, wie sie diese optimal nutzen können.